Wenn das Wort sich im Netz Bahn bricht.

Die große Umwälzung des Lockdown?

Es ist eine der ersten Folgen des Lockdown. Kaum waren wir in Quarantäne, erschienen die ersten Gottesdienste online. Sehr schnell hat diese Nutzung des Internet Staunen hervorgerufen, aber auch Fragen.

Welchen Platz hat das Interet im Leben der Kirche? Wie benutzt man es richtig? Wie kann man miteinander in Kontakt bleiben? Was kann und muss man für diejenigen tun, die keinen Zugang zum Internet haben? Welche Kommunikationsmittel sind notwendig?

Glücklicher Zufall oder nicht, die Arbeitsgruppe Zeitgenössische Kirche hat diese Fragen aufgegriffen
und sie in einem Bericht ‘Bindungen und Veränderungen’ behandelt, der auf der Synodentagung im November 2020 besprochen wird. Wir wollen Ihnen hier einen kurzen Überblick über die Ideen, die es in der Kirche gibt, bieten. Wir hoffen, dass dies Ihr Nachdenken anregt und eine fruchtbare Diskussion eröffnet.

Es dauerte nur wenige Wochen, bis jede Gemeinde sich auf die Situation eingestellt hatte und Gottesdienste, Bibelstudien, Diskussionsforen, Gebetsgruppen in einer unglaublichen Vielfalt anbot: YouTube-Videos, interaktive Facebookseiten, Podcasts, Katechese auf WhatsApp für die Jugend, Blätter, die man ausdrucken konnte.

Abgesehen von den verwendeten Medien gab es auch verschiedene Arten, Gottesdienste zu feiern: Phantasievolle Gottesdienste, Gottesdienste, in denen viele Personen zu Wort kommen, ökumenische
Initiativen…

All diese Kreativität verspricht viel für die Zukunft. Aber wie kann man dafür sorgen, dass all diese Arbeit
Früchte trägt? Wie sammeln wir die Lektionen – positiv wie negativ -, die wir daraus gelernt haben?

Zudem darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch einsame Menschen ohne Zugang zum Internet gibt. Oft handelt es sich um ältere Menschen, schutzloser als andere gegenüber dem Virus, mit wenigen Kontaktmöglichkeiten. Wie kann man diese Menschen in einer Zeit, in der das Internet allgegenwärtig und allmächtig ist, erreichen?

Es war vor allem die Arbeit vor Ort entscheidend. Die Pfarrerinnen und Pfarrer blieben mit ihren isolierten Gemeindegliedern telefonisch oder brieflich in Kontakt. Dies ist der Beweis, dass die virtuelle Welt den Horizont erweitert, aber nicht ausreicht, um in Verbindung miteinander zu bleiben.

Der direkte Kontakt und die so genannten traditionellen Medien – Magazine, Flyers, Radio, Fernsehen – haben noch eine Zukunft. All unsere Medien sollten so wirken, dass sie sich ergänzen.

Jean-Guillaume DeMailly

 

Die Kommunikation durch neue Medien findet auf allen Ebenen statt und wird auch auf allen Ebenen reflektiert. Im Rahmen der Arbeit der Kommission Zeitgenössische Kirche schlägt die VPKB Fragen vor, um das Nachdenken auf lokaler Ebene zu fördern und die Diskussion auf der Tagung der Synode anzuregen:

1. Was waren innovative Projekte in verschiedenen Bereichen?
Beispiele: Gottesdienste, Bibelarbeit, Gebet, Seelsorge, Gemeinschaftsleben, diakonische Aktionen, Verwaltung, Bildung, Katechese, Sakramente (v. a. Abendmahl).

2. Was waren die Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Projekte?

3. Haben diese Projekte u. a. dazu geführt, das Zeugnis der Kirche und die Präsenz in der
Gesellschaft zu verstärken, die Beziehungen in der Gemeinschaft zu intensivieren und das Leben
der Kirche zu erneuern?

4. Wie wurden diese Projekte von den Gemeindegliedern aufgenommen? Und wie möglicherweise von anderen?

5. In welchem Maß könnten diese Projekte aus dieser Krise eine Gelegenheit zur Erneuerung des  kirchlichen Lebens machen, sowohl auf institutioneller Ebene als auch auf der Ebene der Gemeinschaft in einer Welt ‚nach der Krise‘?

Bild: pixabay

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